Schreibblockade? - Was jetzt?!

 


Schreibblockade – Was jetzt?

Dieses Gefühl kennen sicher viele von euch. Ihr öffnet das Projekt, habt euch endlich dazu motiviert weiterzuschreiben, aber dann sitzt ihr vorm Bildschirm und habt eine sogenannte „Schreibblockade“. Mist… Was machen wir jetzt?

 


Was würdest du tun, wenn ich dir sage, dass Schreibblockaden nicht existieren? Denn wenn wir in eine Situation kommen, wo einfach nichts mehr funktionieren will, hat das einen bestimmten Grund. Wir müssen nur herausfinden, woran es liegt.

Vielleicht können die folgenden Punkte helfen:

1.      Handlungsprobleme
Manchmal treten Schwierigkeiten mit dem Plot auf. Vielleicht liegt es an der Planung, sodass man einfach nicht mehr weiter weiß. Oder es bestehen viele Konflikte mit dem Plot, die in Widersprüche enden. Also sei dir über deine Geschichte selbst bewusst. Schreibe dir Ideen auf, die du gerne noch im Verlauf der Geschichte aufgreifen möchtest. 

      Hin und wieder hilft es aber auch den Text eine Weile ruhen zu lassen und ihn dann erst später wieder durchzulesen. Indem man eine gewisse Distanz zum Text gewonnen und nicht dauernd dran gedacht hat, kann man sich jetzt besser drauf konzentrieren, wo der Fehler wohl liegen könnte. Vielleicht sind die Charaktere zu wenig entwickelt und es fehlt eben diese gewisse Fähigkeit die Charaktere „richtig“ handeln zu lassen. Oder der rote Faden wurde nicht von Anfang an klar definiert...

2.      Charakterentwicklung
Charakterentwicklung ist ein wichtiges Tool, womit sich der Autor unbedingt beschäftigen soll, bevor die Geschichte überhaupt ihren Lauf nimmt. Hat man das nicht getan, so könnten die Charaktere nicht ganz so funktionieren, wie man es gerne hätte. Man selbst als Autor sollte im besten Fall die Charaktere am besten kennen, denn erst dann ist es dem Autor möglich, die Charaktere so handeln zu lassen, wie sie eben erschaffen wurden. Im optimalen Fall ist es eben so, dass die Charaktere den Plot vorantreiben. 

      Sobald ein Charakter fehlerhaft ist, oder nicht vollständig ausgereift, verliert die Geschichte an gewissen Halt. Falls Schwierigkeiten bestehen, sich in die Charaktere hineinversetzen zu können, kann es hilfreich sein, vorher schon eine Weile Probe geschrieben zu haben, um mit den Charakteren warm zu werden. Am wichtigsten sind dabei die Ziele, den Irrglauben und die Ängste des Charakters zu bestimmen.

      Geschichten bestehen aus Konflikten. Diese entstehen aus dem Ziel im Zusammenhang mit der Angst. Wenn der Charakter sich als Ziel gesetzt hat, erfolgreicher Autor zu werden, aber Angst hat zu versagen, dann ist dies ein Konflikt. Wenn nun auch noch der größte Irrglaube hinzu kommt, ist das Paket schon fast perfekt. Hier könnte der größte Irrglaube sein, dass er unbedingt perfekt und erfolgreich schreiben muss, um Ansehen zu bekommen und er dies nur alleine schaffen kann. Das Thema der Geschichte könnte hier dann sein, dass keiner perfekt sein muss, um etwas erreichen zu können, und dass jeder Hilfe annehmen kann, jedoch dabei keineswegs als schwach empfunden wird. Na? Wie klingt das? 😉

3.      Ortwechsel
Manchmal kann es auch helfen, den Ort zu wechseln. Vielleicht fühlst du dich in der gewohnten Umgebung für diese eine besondere Szene nicht wohl genug? Daher kann ein Ortswechsel gut helfen gegen "Schreibblockaden". Vielleicht fühlt sich die Bank im Park stattdessen viel abenteuerlustiger an? Oder die Couch angenehmer für romantischere Szenen? Vielleicht ist der Boden gut, um diese eine traurige, herzzerreißende Szene zu schreiben? Egal wo. Probiere es aus, setz dich an verschiedene Orte. Mach dir einen Tee oder zünde dir Kerzen an. Versuche alles, um dich in diese eine Szene am besten hineinversetzen zu können!

4.      Schreiben, nicht bewerten!
Ich kenne das auch von mir selbst. Ich schreibe ein Buch, beginne mit einem neuen Kapitel und denke mir dann: „Eigentlich ist das doch alles totaler Müll, den ich vorhin geschrieben habe!“ Es ist echt schwer diesen inneren Perfektionisten auszuschalten, aber versuche es indem du dir eventuell immer wieder sagst: „Es ist okay schlecht zu schreiben. Der Feinschliff kommt zum Schluss.“ Einfach schreiben, dann bearbeiten. Am Ende, wenn das Manuskript geschrieben ist, kann der Fehlerteufel sein Werk verbessern. Da ist es dann erlaubt zu bewerten und die Sätze kritisch zu sehen.

5.      Mindmapping, Clustering… – sich mit der Geschichte beschäftigen
Ich habe mich mal einfach hingesetzt und geschaut, okay, wo stehe ich gerade? Wo ist mein Ziel? Wo will ich hinarbeiten? Was muss noch passieren, damit dieses Ziel erreicht wird? Übrigens hilft dabei ganz am Anfang vor dem Schreiben der ersten Worte einen roten Faden aufzuschreiben, an den man sich über die ganze Geschichte über orientieren kann. Manchmal fehlen dann einfach die Ideen für Lösungen und ich hole mir Inspiration von Pinterest oder Spotify. Höre mir Musik an, lasse mich in verschiedene Stimmungsbilder ein, verliere mich in den weiten tiefen Schönheiten von Bildern und lasse die Dinge einfach auf mich wirken. Sobald ich mich verkrampfen würde und unbedingt darauf beharren, eine Lösung für das Problem zu finden, blockiert das Gehirn und es funktioniert erst recht nicht. Es ist dabei wichtig, den Kopf freizumachen und ihn freizuhalten, um Ideen in den Kopf fließen lassen zu können. Vielleicht schläfst du dann eine Nacht drüber, nachdem du ein Mindmap oder ein Cluster oder andere Formen von schriftlicher Ideenfindung erstellt hast, und das Problem löst sich beinahe von selbst im Schlaf.

6.      Angst zu versagen, Angst schlecht zu sein
Wie schon vorhin erwähnt, ist es gut für den ersten Entwurf des Buches, schlecht zu schreiben. Die Angst, dass du nicht gut genug wärst, kannst du dementsprechend getrost ablegen. Es wird immer eine Zielgruppe für deine Bücher geben! Nur Mut! Natürlich wird nicht jeder dein Buch lieben. Das geht auch gar nicht. Es wird auch nie jeder mein Buch lieben. Zudem kenne ich auch einige wenige, die zu Bestseller Romanen gesagt haben: „Welch Blödsinn es diesmal wieder geschafft hat so viele Menschen für sich zu begeistern“ oder „Wieso lieben die Leute sowas?“. Es wird immer Menschen geben, die andere Interessen haben und auf andere Dinge eher ansprechen. Es gibt sogar Leute, die sich NUR für unentdeckte Bücher interessieren, um diese dann zu unterstützen, was ich sehr lieb finde! Also sei mutig und schreib, was das Zeug hält! Du wirst gehört! Sei authentisch. Schreib worauf du Lust hast und lass es raus (sofern es gesellschaftstauglich ist, sprich keine verbotenen Themen wie z. B. Verherrlichung von den Dingen, die 1945 passiert sind oder ähnliches).

7.      Meditation
Oft habe ich einfach aufgehört mir den Kopf darüber zu zerbrechen und habe mich hingesetzt und meditiert. Yoga kann auch sehr hilfreich sein, den Kopf freizubekommen. Manchmal liegt es tatsächlich auch daran, dass so viele Gedanken im Kopf kreisen und einen nicht loslassen wollen. Wenn Meditation oder Yoga kein Thema für dich ist, dann kannst du auch versuchen, die Themen/Gedanken, die dich beschäftigen, aufzuschreiben und eventuell dann somit loslassen zu können.

Ich hoffe, dass ein oder zwei Punkte dabei waren, die dir bei deiner "Schreibblockade" helfen. Gerne können wir in den Kommentaren diskutieren, wenn es Fragen gibt. Oder schreibt mir eure Fragen doch per Mail! Ich würde mich freuen! 😊

Hattest du schon eine "Schreibblockade"? Wie gehst du mit einer "Schreibblockade" um? Lass es mich gerne wissen! (:

Ich freue mich auf den Austausch!

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